Nutzung

E. edulis stellt eine wichtige Nahrungsquelle für die Tierwelt des Atlantischen Regenwaldes dar, die Früchte während der 6 Monate in denen sie ausreifen, die Samen, grünen Früchte und  Sämlinge für den Rest des Jahres (REIS & KAGEYAMA 2000).

Grüne unreife Früchte von E. edulis (links), schwarze reife Früchte (Mitte) und Fruchtstand, von dem die Früchte bereits abgefallen sind oder abgefressen wurden (rechts).

Verarbeitung von Früchten

Die Früchte üben eine starke Anziehungskraft auf Vögel, Nage- und Säugetiere aus, die Samen können in der Tierernährung verwendet werden. Aus der Schale der Frucht kann ein Farbstoff für das Färben von Textilien gewonnen werden. Zudem weist in jüngster Zeit vor allem die Fruchtsaftgewinnung ein großes Potenzial auf (MAC FADDEN 2005). Der Fruchtsaft, der aus dem Fruchtfleisch, der sog. Pulpe, gewonnen wird, hat organoleptische Eigenschaften und ähnelt dem der Açai-Palme, deren Früchte in Süd- und Südost-Brasilien für die Herstellung von Eis und Erfrischungsgetränken genutzt werden. Aus 4 kg Früchten können 2 kg Fruchtkozentrat gewonnen werden, genug um 5 Liter Saft zu produzieren. Geschmack und Textur der Früchte der Kohl- und der Açai-Palme sind sehr ähnlich, reich an Kohlenhydraten, Protein, Eisen, Fasern und ungesättigten Fetten. Ein weiteres interessantes Produkt ist das Öl der Samen, das im Falle der Açai-Palme für die Herstellung verschiedener Kosmetika verwendet wird. Zudem werden in Brasilen die geschälten, ungefärbten oder gefärbten Samen dieser Palmenart für die Herstellung von Schmuck genutzt.

In Plantagen beginnt der reproduktive Prozess etwa im Alter von sechs Jahren. Eine Fruchtbildung ist im Allgemeinen reichlich vorhanden. Unter günstigen Bedingungen können 216 bis 528 Fruchtstände pro Hektar und Jahr ausgebildet werden. Dies entspricht 6 bis 8 kg Früchte pro Pflanze im Jahr, was 8000 bis 10000 Samen bzw. einem Durchschnitt von 5 kg entspricht (CK AGRICOLA, s/d). Bezüglich des Gewichtes ihrer Früchte und Samen weist E. edulis große Variationen auf, die von 1000 bis 2000 Samen je kg reichen (FLEIG & RIGO 1998).

Verarbeitung der Fruchtpulpe zu Fruchtmus. - Foto: ANDREY PAPST

Fruchtstand mit für die Verarbeitung reifen Früchten. - Foto: ANDREY PAPST

Sammeln der Früchte. - Foto: ANDREY PAPST

Reife Früchte und Fruchtpulpe. - Foto: ANDREY PAPST

Verarbeitung der Früchte. - Foto: ANDREY PAPST

Zu Marmelade verarbeitete Früchte der Palme