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Stamm
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Die glatten, zylindrischen, monopodialen, geraden und mit Durchmessern zwischen 8-30 cm verhältnismäßig dünnen Stämme der schnell wachsenden Kohlpalme stehen einzeln und erreichen Höhen bis zu 20 m. Nur selten treten Gruppen, aus wenigen Stämmen bestehend, auf (HENDERSON 2000).
Auffällig am sonst grauen Stamm ist der glatte, grün-olive bis dunkelgrüne, leicht verdickte Kronenschaft (1,0-1,5 m). Dieser wird so genannt, weil er den Stamm zur Krone hin zu verlängern scheint, jedoch aus Blattbasen gebildet ist. Der Kronenschaft umschließt das Wachstumszentrum der Pflanze, den essbaren Teil der Palme, das so genannte „Palmherz“. In der Mitte dieser Wachstumszone werden ständig neue Blätter gebildet, während ältere unten am Stamm absterben. Wird das Wachstumszentrum zerstört, so endet das Wachstum dieses Stamms und da die Kohlpalme keine Ausläufer bildet, stirbt die ganze Pflanze ab.
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![](images/301_01_stamm.jpg)
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Holz einer ca. 40 Jahre alten E. edulis-Pflanze
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Holz
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Als Monokotyledone besitzt E. edulis kein Kambium, d.h. mit zunehmendem Alter kommt es nicht zu einer Durchmesserzunahme durch sekundäres Dickenwachstum. Vor Beginn des Höhenwachstums ist der Durchmesser des Palmenstammes bereits im Boden angelegt. Ein gewisser Stärkezuwachs beruht nur auf Dehnung bereits vorhandener Zellen, nicht aber auf Zellneubildung von einem ringförmigen Zuwachsgewebe. Es handelt sich bei Palmen also nicht um Holz im engeren Sinn, wenn hiermit das vom Kambium nach innen abgeschiedene Dauergewebe der Gymnospermen und Dikotyledonen bezeichnet wird. In seinen technologischen Eigenschaften und hinsichtlich der Lignifizierung der Zellstrukturen ist das Palmgewebe jedoch mit dem Holz vergleichbar und wird daher auch so bezeichnet (GROSSER 1977). Im Gegensatz zum Holz der Koniferen und Laubhölzer ist die innere Stammregion der Palmen immer heller als der äußere Bereich. Dieser Unterschied beruht auf Gruppen dunkler Zellansammlungen, den so genannten kollateralen Leitbündeln, die zum großen Teil aus dickwandigen Faserzellen bestehen. Die dadurch dunkel wirkenden Leitbündel sind eingebettet in ein Grundgewebe, das Parenchym, das aus hellen, dünnwandigen Zellen besteht. Dies gibt dem Stamm eine große Elastizität und Stabilität. Aufgrund des säulenartigen Wachstum des Stammes, der sich gleichsam aus dem Boden nach oben schiebt, ist das Palmholz nicht homogen, sondern nach statischen Gesichtspunkten außen fester und innen weicher. Röhrenähnlich umgibt der äußere harte Mantel einen weicheren inneren Kern. Wie viele Palmen ist E. edulis elastisch und, da sich ihr Hauptgefäßsystem nicht im äußeren Bereich des Stammes befindet, sogar hervorragend gegen Brände geschützt.
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Anatomischer Aufbau des Palmholzes:
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Makroskopisch
(d.h. mit bloßem Auge oder zumindest bei Lupenvergrößerung sichtbar)
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![](images/301_00_macro.jpg) |
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Makroskopische Vergrößerung der Leitbündel. Links: große Leitbündel im äußeren Stammbereich mit einem hohen Anteil an dickwandigen, dunkelbraunen Faserzellen sowie ein oder zwei Metaxylemen. Rechts: kleine und zahlenmäßig wenige Leitbündel des inneren Stammbereichs eingebettet in das helle parenchymatische Grundgewebe
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Im Querschnitt eines Palmenstammes sind als zahlreiche, verstreut angeordnete schwarze Punkte, die Leitbündel zu erkennen. Ihre Zahl nimmt zur Stammitte hin stark ab. Weiter sind das hellere parenchymatische Grundgewebe sowie die schmale, wenige Millimeter dicke Rinde zu unterscheiden.
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